Manuelle Lymphdrainage
Eine Lymphdrainage wird zur Behandlung von Lymphödemen eingesetzt. Ein Lymphödem entsteht, wenn in Folge einer chronischen, entzündlichen Erkrankung des Interstitiums (Zwischenraum zwischen Zellen, Geweben, Organen) der Lymphabfluss gestört ist. Die Folge dessen ist ein Stau von Flüssigkeit im Gewebe. Erkennbar ist dies an einer deutlich sichtbaren Schwellung. Häufig treten Lymphödeme an den Gliedmaßen auf; sie können sich jedoch auch im Gesicht bilden.
Lymphödeme können angeboren sein (primäre Lymphödeme). Sehr viel häufiger aber sind sie durch eine Erkrankung bedingt. Solche sekundären Ödeme haben meist eine Krebserkrankung als Ursache. Für den behandelnden Therapeuten ist daher jedes Lymphödem krebsverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist. In der Anfangsphase der Behandlung wird zweimal täglich eine Lymphdrainage durchgeführt. Dies kann ambulant oder stationär realisiert werden. Die „komplexe physikalische Entstauungstherapie“ kennt grundsätzlich vier Verfahren der Lymphödembehandlung:
- Kompressionstherapie mittels Verbänden
- Entstauende Bewegungsübungen
- Hautpflege
- Manuelle Lymphdrainage
Beine und Arme sind bevorzugt von einem Lymphödem betroffen und deshalb gut therapierbar mit einer Lymphdrainage. Gesicht und Rumpf können aber ebenfalls mit diesem Verfahren behandelt werden.
Die Wirkung von Lymphdrainagen beruht im Wesentlichen auf vier Wirkeffekten: der entstauenden, der schmerzlindernden und der muskelentspannenden Wirkung sowie einer stärkeren Wirkung auf die Abwehrkräfte.